#jointhepfandbrief: Interview mit Vanessa Schulz

Vanessa Schulz Referentin Personalentwicklung, Evangelische Bank

Wie nehmen Sie die derzeitigen dynamischen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt wahr und hat dies Auswirkungen auf den Recruiting-Prozess?

Wir erkennen die Dynamik des Arbeitsmarktes deutlich und können die rasante Entwicklung nicht mehr ignorieren. Eine besondere Herausforderung ist der Fachkräftemangel, auch in der Bankenbranche gibt es keine Ausnahme. Daher müssen wir uns darauf einstellen, schneller zu handeln und effizienter zu reagieren. Früher ließen wir vielleicht bewusst einige Tage verstreichen, um Entscheidungen zu treffen, doch in der heutigen Zeit haben wir diesen Luxus nicht mehr. Der Rekrutierungsprozess endet nicht mit der Zustimmung, sondern erst mit der Vertragsunterzeichnung. Wir müssen präsent bleiben und den Kontakt aufrechterhalten, um das Interesse der potenziellen Mitarbeiter:innen an unserer Bank aufrechtzuerhalten.

Die Vertragsunterzeichnung ist zwar ein wichtiger Schritt im Rekrutierungsprozess, aber es ist nicht mehr sicher, dass jemand, der den Vertrag unterzeichnet hat, auch tatsächlich anfangen wird. Daher müssen wir flexibler und proaktiver agieren. Wir sollten uns auch trauen, Bewerber:innen mit Potenzial einzustellen und aufzubauen, anstatt nur nach perfekten Kandidat:innen zu suchen.

Welche Mittel und Möglichkeiten nutzen Sie zum Recruiting? Welche Plattform funktioniert für Sie am besten und warum?

Eine Strategie, die sich bewährt hat, ist das gezielte Ansprechen von Kandidat:innen, also das Active Sourcing. Wir kooperieren mit regionalen Jobbörsen und pflegen gute Beziehungen zu Universitäten, insbesondere im Juniorbereich. LinkedIn ist eine wertvolle Plattform, die nicht nur für Stellenausschreibungen, sondern auch für Mitarbeiterempfehlungen genutzt wird. Unser Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programm trägt ebenfalls dazu bei, neue Talente zu gewinnen.

Unsere Herangehensweise ist vielseitig und flexibel. Wir streuen unsere Bemühungen, um eine breite Palette von Kandidat:innen anzusprechen. Individualisierte Personalentwicklungspläne und interne Karrieremöglichkeiten sind ebenfalls Teil unserer Strategie.

Welche Maßnahmen setzten Sie um, um den Nachwuchs für Ihre Vakanzen zu begeistern?

Wir legen großen Wert darauf, eng mit Universitäten zusammenzuarbeiten, um Talente frühzeitig zu erkennen. Die Ausbildung von Nachwuchskräften ist uns wichtig, ebenso wie ein durchdachtes Nachfolgemanagement. Interne Weiterentwicklung ist ein Schlüssel zur Schließung von Lücken, wenn erfahrene Mitarbeiter:innen das Unternehmen verlassen.

Wir unterstützen Mitarbeiter:innen beim nebenberuflichen Studium und fördern projektübergreifende Zusammenarbeit. Dies fördert nicht nur das Wissen, sondern stärkt auch die Bindung an das Unternehmen.

Was denken Sie, wie wird sich der Arbeitsmarkt, insbesondere bezüglich der Themen Homeoffice und Mobiles Arbeiten, in den nächsten Jahren entwickeln?

Die Einführung von mobilem Arbeiten ist für uns essenziell. Wir bieten die notwendige Ausstattung und Schulungen, um sicher und effektiv von verschiedenen Orten aus zu arbeiten. Die Arbeitswelt hat sich verändert und wir sollten nicht mehr zurückblicken. Eine flexible Arbeitsweise ist gefragt, bei der persönliche Präferenzen und Aufgabenanforderungen berücksichtigt werden.

Die Etablierung einer Kultur des Vertrauens und der Flexibilität ist entscheidend. Eine Balance zwischen persönlichem Austausch und fokussierter Arbeit ist das Wichtigste. Wir streben an, individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen, um ein produktives und zufriedenstellendes Arbeitsumfeld zu schaffen.

Die aktuelle Veränderung in der Arbeitswelt ist faszinierend. New Work mag ein gängiges Schlagwort sein, aber es ist eine aufregende Zeit, um sich auszuprobieren und zu positionieren. Flexibilität und offener Austausch sind der Schlüssel, um in dieser Ära erfolgreich zu sein. Wir sind stolz, bei der Evangelischen Bank zu sein, wo Innovation und Anpassungsfähigkeit gefördert werden.

Wir müssen die Gelegenheit nutzen, um neue Ideen und Lösungen zu finden. Gemeinsames Wachstum und gegenseitige Unterstützung sind unerlässlich, um Erfolg zu haben und unsere Arbeitskultur zu gestalten.